Seit Februar dieses Jahres haben wir das Corratec Allroad C2 im Dauertest und nach 8 Monaten sowie satten 5.500 Kilometern auf Achse ist es Zeit, ein abschließendes Fazit zu ziehen. Dabei möchten wir besonders mögliche Verschleißerscheinungen in den Blick nehmen. Doch zuvor noch einmal ein kurzer Blick auf das Bike selbst:
Das Corratec Allroad C2 vermittelt mit seiner sportlichen Geometrie und dem dezenten Look zunächst reine Dynamik. Beim genaueren Hinsehen zeigt sich jedoch, wie vielseitig das Rad wirklich ist.
Das elegant geschwungene Oberrohr, das sanft in den Hinterbau übergeht, sorgt nicht nur für eine harmonische Linienführung, sondern filtert gemeinsam mit den Sitzstreben spürbar Vibrationen
heraus. Zusammen mit den 45 mm breiten WTB-Reifen entsteht so hoher Komfort auf unebenen Wegen.
Der ergonomisch gestaltete Aerolenker kommt ohne den typischen Gravel-Flare aus und bleibt im Unterlenkerbereich klassisch gerade. Dank des kurzen Reach sind Brems- und Schalthebel auch unten gut
erreichbar. Die neue 12-fach-Shimano-GRX-Schaltung mit Dualkurbel bietet zudem ein breites Einsatzspektrum: flott auf der Ebene, zuverlässig an langen Anstiegen und mit einer 31/48- sowie
11–36-Übersetzung auch für weniger trainierte Fahrer gut beherrschbar. Zahlreiche Montagepunkte an Rahmen, Gabel und Unterrohr erweitern den Nutzwert deutlich – von Bikepacking bis Pendeln lässt
sich das C2 flexibel ausrüsten, inklusive Schutzblechen.
Nun schauen wir uns an, wie sich das Rad nach 5.500 Kilometern auf ganz unterschiedlichen Untergründen schlägt: Asphalt, Schotter, Wald- und Wiesenwege sowie Touren im Flachland und in den Alpen, wo wir reichlich Höhenmeter gesammelt und die Bremsen auf langen Abfahrten stark beansprucht haben.
Obwohl wir das Bike nicht geschont haben – häufiges Verladen ins Auto, Laufräder rein und raus, kleine Stöße und Belastungen inklusive – sind weder deutliche Gebrauchsspuren noch Schäden an Lack
oder Material zu entdecken. Auf dem Oberrohr zeigt sich lediglich ein minimaler Kratzer, der nur bei genauem Hinsehen auffällt. An der GRX-Kurbel finden wir durch den Kontakt mit einem größeren
Stein eine etwa 1 cm lange Kerbe, inklusive beschädigter Farbbeschichtung.
Funktionell hat sich die Shimano-GRX-2x12-Gruppe jedoch hervorragend bewährt. Nach einigen notwendigen Nachstellungen innerhalb der ersten 500 bis 800 Kilometer wurde die Schaltung zunehmend
präziser und verlässlicher. Den ersten Kettenwechsel haben wir bei Kilometer 3.000 durchgeführt, hätten ihn dem Verschleiß nach aber wohl schon bei spätestens 2.500 km erledigen sollen. Nach dem
Wechsel waren erneut kleinere Nachjustierungen nötig, danach lief alles wieder zuverlässig. Auch die Reifen mussten nach etwa 2.500 Kilometern ersetzt werden. Vor allem der eher weiche, aber sehr
griffige WTB-Riddler-Hinterreifen war vollständig abgefahren – daher haben wir direkt den gesamten Satz erneuert. Überraschenderweise war ein Wechsel der Bremsbeläge nicht nötig. Trotz Nässe,
Schlammfahrten und vieler langer Abfahrten funktionieren sie auch nach rund 200 Stunden Fahrbetrieb noch einwandfrei.
FAZIT: Das Corratec Allroad C2 steht nach 8 Monaten Einsatz sehr gut da. Alles funktioniert tadellos, und selbst der Rahmen hat kleinere, aber heftige Steinschläge unbeschadet
überstanden.
Einmal richtig eingestellt und auf die eigenen Bedürfnisse angepasst – Sitzposition, Packausstattung und Co. – erweist sich das C2 im Alltag als zuverlässiger Partner, auf den man sich jederzeit verlassen kann. Ein pflegeleichtes Bike, das weder auf sportlichen Kurztrips noch auf langen Tagestouren oder im harten Dauereinsatz enttäuscht.
Technik:
- Preis: 2.999,00 Euro
- Gewicht: 9,65 kg
- Rahmen: Carbon Allroad
- Gabel: Carbon
- Vorbau: ZZYZX SL Alu
- Lenker: CARBON ROAD ICR
- Sattel: Selle Italia Modell X
- Sattelstütze: CARBON TWIN BOLT 27.2
- Reifen: WTB Riddler 700 x 45
- Laufräder DT Swiss 370 Naben / G 1800 Felgen
- Schaltung: Shimano RX820 GRX (31/48 - 11/36 12-Fach)
INFOS: https://corratec.com

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