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REIFEN - Für jeden Fahrspass zu haben

Text: Andreas Burkert

Kein Grip, kein Glück. Gravelisten, die ins Gelände wollen, müssen auf die richtige Bereifung achten. Ansonsten ist am nächsten Anstieg Ende im Gelände. Neben einem hochwertigen Gravelreifen, sollte auch jeweils die Reifenart, Slick oder profiliert, wie auch der korrekte Luftdruck den jeweiligen Geländeeigenschaften angepasst werden.

Das richtige Profil ist abseits der Straße das A und O einer guten Graveltour. Wer sich dem Gravelbiken hingibt, wird sehr schnell die besondere Bedeutung des Reifens erkennen. Die Vielfalt der Möglichkeiten, die sich beim Graveln ergeben, ist enorm. Mit Fahrten auf einfachen Schotterwegen, das Graveln über Feldwegen oder aber der Downhill entlang kerniger Trails versprechen ein abwechslungsreiches Abenteuer. Das wissen auch die Hersteller und haben in den vergangenen Jahren eine große Auswahl an Rädern und Reifen für den Gravelsport auf den Markt gebracht.

Das Angebot reicht von Slick-Reifen für den Asphalt über Gravelreifen mit leicht eingearbeiteten Profil bis hin zum Mountainbike-ähnlichen Reifen, für den fordernden Waldwegeeinsatz. Je nach Einsatz und Fahrradmodell wird die Bereifung in den Breiten von 30 bis etwa 50 Millimeter angeboten. Eingefleischte GravelfahrerInnen setzen, wie auch viele Hersteller, auf 40 Millimeter breite Reifen. Zu breite Modelle gehen allerdings auf Kosten der Spritzigkeit. Die im Übrigen auch im Gelände gefragt ist.

TUBELESS UND ROBUST

Die inneren Werte guter Gravelreifen sind hingegen erst im Einsatz erkennbar. So sollen die Reifen auf den unterschiedlichen Untergründen genügend Grip bieten, um auch mit hoher Geschwindigkeit die eine Kurve noch zu kriegen. Darüber hinaus sollen sie auf Schotterstrecken komfortabel zu fahren sein, aber nie den direkten Kontakt, die Rückmeldung zum Fahrer, überspielen. Vor allem aber müssen Reifen für Gravelbikes robust sein, damit sie nicht an der nächstliegenden scharfen Kante scheitern. Auch wenn alle Reifen tubeless-kompatibel sein sollten, so kann eine Reifenpanne einem den Spaß mitten im Gelände schon verderben.

Wer also sichergehen möchte, dem bietet Air Fom eine patentierte Lösung für luftlose Reifen, die die Nachteile bisheriger Airless-Produkte umgeht. Das System basiert auf einem expandierten thermoplastischen Polyurethan (eTPU) von Covestro. Der Reifeneinsatz ist leichtgewichtig und elastisch wie ein luftgefüllter Reifen, lässt sich schnell und fest auf handelsüblichen Felgen montieren, ist wartungsfrei und recyclingfähig – anders als die Butylkautschuk-Schläuche herkömmlicher Reifen. Für eine auf Hochleistung orientierte Kundschaft hingegen hat Pirelli soeben einen Vollblut-Gravel-Reifen auf den Markt gebracht.

 Das Gravelbike X-Strada von KTM wurde mit Reifen der G-One-Familie ausge- stattet, die im Retrodesign sehr gut zum Rad passen. Foto: Makar
Das Gravelbike X-Strada von KTM wurde mit Reifen der G-One-Familie ausge- stattet, die im Retrodesign sehr gut zum Rad passen. Foto: Makar
Für die Anpassung des Reifendrucks zwischendurch eignen sich kleine, handliche Luftpumpen. Foto: Crankbrother
Für die Anpassung des Reifendrucks zwischendurch eignen sich kleine, handliche Luftpumpen. Foto: Crankbrother

SYSTEMCHECK VOR DER TOUR

Obschon solche Produkte Sicherheit versprechen, schätzen professionelle GravelfahrerInnen die Möglichkeit, den Reifendruck nach den jeweiligen Anforderungen anzupassen. So sollte der Reifendruck der Oberfläche, auf der er gerade rollt, angepasst werden. Je besser der Kontakt, desto besser der Grip. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass zu viel Druck im Reifen ein wackliges Fahrgefühl erzeugt, da dieser nur auf dem mittleren Laufstreifen rollt. Ist hingegen zu wenig Luft im Reifen, steigt das Maß der Reibung zwischen Reifen und Oberfläche stark an. Der Rollwiderstand fordert dann zu viel Energie beim Radeln.

Eine hochwertige Luftpumpe sollte also zur Tourenausstattung gehören, um den Reifendruck spontan dem Gelände anzupassen. Dann nämlich lassen sich Langlebigkeit und Pannensicherheit ebenso erhöhen wie Fahrsicherheit in puncto Bremstraktion und Grip. Eigenschaften, die laut Doris Klytta vom Fahrradreifenhersteller Schwalbe, vom erfahrenen GravelbikerInnen gewünscht werden. Und es sind Eigenschaften, „die wir beispielsweise mit den Reifen unserer Marathon-Familie schon seit Jahrzehnten berücksichtigen und stetig weiterentwickeln“, wie sie uns im Interview erzählt.

EXTRAVAGANTE REIFENDESIGN

Im Schwalbe Innvoation Lab wird an sehr vielen spannenden Dingen gearbeitet, wie uns Klytta verrät. Details nennt sie nicht, aber „es geht dabei schwerpunktmäßig um den Einsatz neuartiger Materialien sowie um Nachhaltigkeitsthemen. Da passt auch die Entwicklung von Reifen aus Löwenzahnkautschuk dazu, die die Reifenspezialisten von Continental konstruiert haben. Dieser hat dabei nicht nur beim renommierten Red Dot Design Award gewonnen. Er wurde auch unlängst von der Zeitschrift Focus E-Bike in der Kategorie Sustainability & Green mit dem E-Bike Design & Innovation Award ausgezeichnet. „Wir freuen uns sehr über die beiden Auszeichnungen“, sagt Falke.

„Sie stehen für das besonders gelungene Design und für die Nachhaltigkeit unseres Fahrradreifens ‚Urban Taraxagum‘. Damit trägt unser Produkt aus Korbach aktiv zur umweltfreundlichen Mobilität und somit zu mehr Nachhaltigkeit bei.“ Aber auch extravagante Reifendesign kommen langsam in Mode. Farbige Reifen, wie sie unter anderem Kenda, Michelin, Continental und Schwalbe anbieten, sind da nur ein Beispiel. Oftmals geben sie dem Gravelbike den letzten Schliff.

KENDA PINNER PRO

Der Pinner ist Kenda‘s brandneuer Reifen für den Gravity-Einsatz. In Zusammenarbeit mit Aaron Gwin wurde er vor allem für Fahrten auf trockenen und härteren Böden entwickelt. Das offene und Abfahrtsorientierte Profil wird vorerst nur mit Downhill- und Trail-Karkasse angeboten. Beide Karkassen kommen jeweils mit einer spezifischen Gummi-Mischung.


Die Dual-Mischung gibt es nur am DH-Reifen mit AGC-Karkasse, die Dual-Layer-Mischung hingegen nur am Trail-Reifen. www.bicycle.kendatires.com

UPGRADE FÜR SCHWALBES G-ONE-SERIE

Der Reichshofer Reifenhersteller spendiert seiner vierköpfigen G-One-Familie eine rundum neue Reifentechnik – mit einer robusteren und dennoch leichten Karkassenkonstruktion, Addix-Compound und neuen Labels im Look der Schwalbe Pro One-Rennradreifen. Die Konstruktion aus drei Karkassenlagen mit einer darüberliegenden, die gesamte äußere Karkasse umschließenden SnakeSkin-Lage garantiert Fahrern eine fein austarierte Synthese aus verbessertem Pannenschutz, Leichtigkeit und optimalen Laufeigenschaften. Weiterer Vorteil:


Durch die Konstruktion mit der nun außenliegenden SnakeSkin-Lage vergrößert sich der Innendurchmesser des Reifens – und erleichtert dadurch die Montage. Aus dem hauseigenen Innovation Lab stammt auch das hochwertige Addix Speedgrip-Compound. Die vielseitige Gummimischung mit ordentlich Grip und Leichtlauf bei geringem Verschleiß steigert im Zusammenspiel mit der neuen Karkassenkonstruktion die Offroad-Leistungen. Die neuen Gravel-Reifen von Schwalbe sind jeweils in den Ausführungen „Evolution“ und „Performance“ ab sofort im Fahrradfachhandel erhältlich. Preise: ab 41,90 Euro für die Modelle der Performance-Line und ab 59,90 Euro für die Evolution Line. www.schwalbe.de

PIRELLI SCORPION XC RC

Pirelli zeigt mit dem Scorpion XC RC einen Tubeless-Ready-Reifen, der in den Versionen LITE und ProWALL erhältlich ist, und speziell für den harten Einsatz im Gelände entwickelt wurde. Es handelt sich um ein pures Rennprodukt, das Leichtigkeit, super Geläufigkeit und guten Grip bietet. Es kombiniert Pirellis herstellerspezifische Technologien, die bereits in der Scorpion MTB-Reihe eingesetzt sind, mit dem innovativen SmartGRIP Compound, der auf Basis von Pirelli‘s Erfahrung im Motorsport entwickelt wurde.


Das Profil, mit aggressiveren Seitenelementen und der geschmeidig laufenden Mitte macht den neuen Reifen zur perfekten Waffe, um moderne olympische Cross-Country- Strecken mit technisch hohen Anforderungen, ebenso wie die härtesten Marathons, zu bezwingen. www.pirelli.com

CONTINENTALS BLACKCHILI-GRAVEL-REIFEN

Mit den drei Reifenmodellen für den Gravelmarkt Terra Speed (2), Terra Trail (1) und Terra Speed Cream (3) will Continental das Fahren abseits befestigter Straßen schneller und sicher machen. Je nach Fahrvorhaben kann der geeignete Faltreifen gewählt werden. Allen gemeinsam sind das verwendete BlackChili Compound und die sogenannte ProTection-Technologie, mit der die Entwickler Grip, Rollwiderstand und Pannenschutz hinsichtlich der Performance aufeinander abgestimmt haben.


Selbst Fahrten über die härtesten Trails sind dank der sehr gut dämpfenden Eigenschaften kein Problem. Alle Reifen sind Tubeless Ready. Die dafür zusätzliche, rundum laufende Pannenschutzeinlage macht die Karkassen besonders widerstandsfähig und unempfindlich gegen Beschädigungen und das Eindringen von Fremdkörpern. www.continental-reifen.de

CONTINENTAL GRAND PRIX 5000 TDF LTD

Continental stellt mit dem Grand Prix 5000 TdF LTD 2020 die erste Special Edition des wegweisenden Grand Prix 5000 vor. Der Reifen kommt als Clincher-Version, mit allen technischen Features des regulären Grand Prix 5000, die ihn zum besten Allrounder im Feld machen. Mit erhöhtem Pannenschutz durch den so genannten Vectra Breaker, dem legendären BlackChili Compound für herausragenden Grip, sowie der Active Comfort Technologie für ein angenehmeres Fahrgefühl.


Das Besondere an der Special Edition ist, dass es der erste Rennradreifen von Continental mit Seitenwandgestaltung in Cream ist.  Die charakteristische Farbe macht den Grand Prix 5000 damit auch zu einem modisch herausstechen- den Modell für alle, die auf eine stylische Optik im klassischen Reifendesign setzen. www.continental-reifen.de

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